Rezension: „Cello Loop“ mit Stephan Schrader
Am 19.September 2025 fand mal wieder ein Konzert der besonderen Art im historischen Saal des Hotels Villa Tripaldi in Schönberg statt. Der Kulturverein Probstei lud zu einem Konzert „Cello Loop“ mit dem Cellisten Stephan Schrader ein.

Der aus Hessen stammende Cellist war mehrere Jahrzehnte Mitglied der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und zudem Dozent an der Hochschule für Musik in Bremen. Er zeichnet sich durch ein breites Repertoire aus, Konzerte in denen er alle Cellosuiten von Bach aufführt einerseits – bis hin zu Cello Loop-Programmen, in denen er bekannte Stücke aus Klassik, Pop und Jazz in eigener Bearbeitung in ganz besonderer Weise präsentiert.
Im Schönberger Konzert erläuterte er sein Vorgehen. Nahtlos ineinander übergehend spielt er live die verschiedenen Stimmen des jeweiligen Musikstückes ein und lässt sie durch die Loop-Maschine in Schleife wiederholen. So entwickelt sich Schicht auf Schicht, so dass man den Eindruck eines kompletten Cello-Orchesters hat.
Die verschiedensten Genres wurden bedient, vom spanischen Flamenco bis zur Fusion von Beethovens „Ode an die Freude“ aus der 9. Sinfonie mit Elementen des Irish- / Scottish- Folk Auch Eigenkompositionen, z. B. mit Imitation der Stimmung, die durch die Rufe von rastenden Zugvögeln ausgeht, durften nicht fehlen.
Stephan Schraders Spiel ist hochvirtuos, geprägt von tiefer Spielfreude. Seine Erläuterungen sind humorvoll, tiefsinnig und informativ. Alles in allem wurde ein abwechslungsreiches, ergreifendes Konzert geboten. Langer Applaus reflektierte die Begeisterung des etwa 70-köpfigen Publikums.
Unser Dank gilt dem Künstler, der auch die notwendige Audiotechnik alleine bediente, der Firma Norbert Engel für die Etablierung der Beleuchtung und natürlich dem Team des Hotels Villa Tripaldi für die freundliche Bewirtung.
Text und Foto Rüdiger Penthin